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IMC 2011: Sessions

Session 316: Approaches to Poverty and Wealth in German Language and Literature

Monday 11 July 2011, 16.30-18.00

Moderator/Chair:Arnold Otto, Erzbischöfliches Generalvikariat Erzbistumsarchiv, Paderborn
Paper 316-aArmut und Reichtum in den deutschen Predigten des Berthold von Regensburg
(Language: Deutsch)
Katrin Wenig, Institut für deutsche Philologie, Universität Würzburg
Index terms: Language and Literature - German, Religious Life, Sermons and Preaching, Social History
Paper 316-bOwê ich armer Dieterîch! - 'Heimatverlust' in Heldenliteratur: Bloße historische Tatsachenbeschreibung oder synonymisch für 'Verlustängste im Mittelalter?
(Language: Deutsch)
Jörg Füllgrabe, Sozialwissenschaften, Hochschule Darmstadt
Index terms: Language and Literature - German, Mentalities
Abstract

Paper -a:
Unter den von Berthold von Regensburg in seinen deutschen Predigten angeprangerten Lastern und Sünden spielt für ihn die der avaritia, also die der Habgier, eine zentrale Rolle. Sehr häufig schildert er Ausprägungen solcher gîtikeit, also der Raff- und Habgier, des Wuchers und der Spekulation mit Geld.

In dem geplanten Vortrag soll ein Überblick über die von Berthold in diesem Zusammenhang angeprangerten konkreten Vergehen gegeben werden. Dabei wird auch zu untersuchen sein, auf welchen realhistorischen Hintergrund Berthold sich bezieht und inwieweit das von ihm geforderte rechte Verhalten seiner Idealvorstellung gesellschaftlichen Zusammenlebens, das Parallelen zur scholastischen Soziallehre aufweist, entspricht.

Paper -b:
'Armut' scheint im Kontext der Heldendichtung ein unpassendes oder zumindest unerwartetes Attribut zu sein. Gleichwohl taucht sie in der Heldendichtung - etwa im Zusammenhang mit dem Verlust von Land und Herrschaft, aber auch treuer Gefolgsleute - immer wieder auf; gipfelnd in der Dietrichtradition in dem Ausruf: 'Wie sol ich nû gebâren? Owê ich armer Dieterîch!' So gesehen ist der literarische Held in seiner Tragik häufig durch Armut aber gleichzeitigem Stolz geprägt. Mag dieser Topos womöglich aber auch Abstiegsängste des Adels oder später Bürgertums widergespiegelt haben? Die Beliebtheit dieser Texte gerade im späteren Verlauf des Mittelalters ließe sich vielleicht genau so deuten…